Die Herausgeber der Fachzeitschrift Ecology Letters (Michael E. Hochberg, Jonathan M. Chase, Nicholas J. Gotelli, Alan Hastings und Shahid Naeem) beschreiben 2009 (12. Jahrgang, S. 2-4) die Situation bei der Begutachtung von Fachartikeln als typisches Problem der Form „Tragik der Allmende“ (engl.: tragedy of the commons).
Das gegenwärtige Anreizsystem in der Wissenschaft führe dazu, dass immer mehr Zeit zum Publizieren von Artikeln aufgewendet würde (inkl. forschen, schreiben, revidieren, neu einreichen etc.) gegenüber der Erstellung von Gutachten für von Kollegen eingereichte Artikel. Gleichzeitig bewirke dies aber auch, dass die insgesamt im System vorhandene Kapazität zur Erstellung von Gutachten abnimmt, wodurch die Verzögerung von Gutachten zu und ihre Qualität abnimmt. Wissenschaftler müssten also individuell noch mehr Zeit zum Publizieren aufbringen, um den Anforderungen zu genügen. Dies beeinträchtigt sowohl ihre Möglichkeit zur Erstellung von Gutachten als auch wiederum die Gesamtkapazität des Systems.
Das folgende Kausalitätendiagramm fasst aus meiner Sicht diese Gedanken in einer „Limits-to-Growth“-Struktur zusammen. Stellt man sich mehrere individuelle Forscher im Diagramm abgebildet vor, konkurieren diese um eine gemeinsame Ressource, die Reviewer Allmende, und es ergibt sich der klassische „Tragedy-of-the-Commons“-Systemarchetyp nach Senge (1990; The Fifth Discipline):
Ein Gedanke zu „Tragik der Gutachter-Allmende“
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