Unter diese Überschrift stellt Thom Hartmann ein Kapitel in seinem Buch „The Chrash of 2016“ (Hachette, 2013, S. 72ff.). Darin beschreibt er ein simples Gedankenexperiment: wenn im Spiel Monopoly ein Spieler gewinnt, bedeutet das, dass alle anderen ausscheiden und der Gewinner eben ein Monopol inne hat (d.h. er/sie besitzt alle Straßen). Die scheinbar einfache Frage die Hartmann stellt, ist die: was passiert eigentlich danach bzw. was würde in der Realität in einer solchen Situation passieren? Wer (und von welchem Einkommen) soll die Mieten des Monopolisten zahlen?
Dies ist Systemdenken in Reinkultur. Das System hört eben nicht auf zu existieren, nur weil eine extreme (ökonomische) Situation entstanden ist. Wie kann es sich nachhaltig weiterentwickeln? Ist es nicht auch im Sinne des Gewinners, wenn er nicht vollständig siegt, d.h. kein absolutes Monopol entsteht…
PS: Der Crash fand (wie wir jetzt wissen) 2016 nicht statt und bisher auch nicht seitdem. Hartmann schreibt aber deutlich, dass er sich gar nicht wirklich auf eine Jahreszahl festlegen will (das war wohl eher dem Marketing des Verlags geschuldet), sondern es ihm um die grundsätzlichen Strukturen im Wirtschaftssystem geht. Er will also verstehen, wie Systemstruktur Verhalten erzeugt, nicht eine Punktvorhersage treffen (die gleiche Idee findet sich bei System Dynamics). Auf diesem Verständnis basiert Hartmann die Argumentation, dass ein nächster Crash bei unveränderter Systemstruktur eben unvermeidlich ist (egal wann das genau passiert).