Basierend auf früheren Überlegungen von Ackoff unterscheidet Michael Pidd in „Tools for Thinking“ (2. Auflage, Wiley, 2003, S. 58ff.) zwischen Puzzles, Problemen und Kuddelmuddel.
Bei Puzzles können wir uns auf ihre Formulierung einigen und auch klar erkennen, wann eine Lösung akzeptabel (= richtig) ist. Die meisten Mathematikaufgaben in der Schule sind von diesem Typ. Auch bei Problemen ist ihre Formulierung unstrittig; allerdings gibt es nicht nur eine, unzweifelhaft korrekte Lösung für sie. Gründe hierfür sind soziale Interaktion, unterschiedliche Wertvorstellungen und Ungewissheit bzgl. der zukünftigen Entwicklung. Viele konkrete unternehmerische Fragestellungen (z. B. nach dem Ausbau von Produktionskapazitäten in Abhängigkeit von Absatzprognosen) sind von diesem Typ. Bei Kuddelmuddel oder Schlamassel (engl.: „messes“) ist dann auch die Formulierung zweifelhaft und diskussionswürdig: was ist jetzt eigentlich die problematische Situation, gibt es überhaupt eine solche, und wer leidet darunter bzw. profitiert von ihrer Lösung? Hier bewegen wir uns vollständig auf dem Feld des Diskurses: was der Fall ist und was dann diesen Fall „löst“, wird zwischen den Beteiligten ausgehandelt.
Für Puzzles können Simulationen (im Allgemeinen: numerische Verfahren) hilfreich sein, falls die mathematische Komplexität keine analytische Lösung zulässt. Probleme sind das klassische Kerngebiet von Modellen und Simulation, wenn berücksichtigt wird, dass Simulationsergebnisse in der Regel keine absoluten Wahrheiten liefern, sondern nur die im Modell steckenden Annahmen logisch konsistent „weiterspinnen“; die Modelle sind in diesem Fall Mikrowelten (engl.: „microworlds“) der abgebildeten Situation. Ihre Lösungsrelevanz muss aber immer diskutiert werden, da sie notwendigerweise Vereinfachungen der Realität darstellen. Beim Kuddelmuddel wird der Prozess (= die Modellierung) wichtiger als das Produkt (= das Simulationsmodell): partizipative Modellierungs- und Simulationsansätze dienen als Grundlage der Diskussion von Situation und eventueller Lösung. Group Model Building ist ein solcher Ansatz, bei dem die entwickelten Modelle Schnittstellenobjekte (engl.: „boundary objects“) für das Gespräch mit anderen Individuen darstellen.