In ihrem Buch „Mistakes Were Made (but not by me)“ (Harcourt, 2007) beschreiben Carol Travis und Elliot Aronson, dass die klassische Sichtweise, dass unser Verhalten von unseren Gedanken und Gefühlen gesteuert seien, falsch ist. Stattdessen argumentieren sie für eine rückkopplungsorientierte Sichtweise. In etwa so:
Unser Verhalten bestimmt also genauso, was wir denken und fühlen, wie anders herum. Unter anderem führen die Autoren dafür mehrere Beispiele von Zeugenaussagen an. Falls wir uns sehr sicher sind, umso mehr weisen unsere Aussagen eine Festlegung in eine bestimmte Richtung auf; je eindeutiger eine Sichtweise vertreten wird, umso sicherer werden wir. Eine selbstverstärkende Rückkopplung:
Ein Teufelskreis, wie er ähnlich auch in den Konzepten „Escalation of commitment“ (Staw), „Path dependeny“ (Arthur), „Boiling Frog metaphor“ (Gore) und „Group Think“ (Janis) zu finden ist. Da es sich um eine tief-verwurzelten psychologischen Mechanismus handelt, ist Abhilfe schwierig. Doch gilt auch hier, wie immer, dass selbstverstärkende Schleifen nicht unendlich wachsen können („Limits to Growth“). Daher können abweichende Fakten und Aussagen uns, wenn auch nur langsam und mit Widerwillen, zum Umdenken bringen: